Vor kurzem las ich in einem bereits sechs Jahre alten Zeitungsartikel von einer empfehlenswerten „ganzheitlichen digilogen Strategie“. Schade, dass diese Wortschöpfung zur Bezeichnung der Verbindung von analog und digital nicht Raum gegriffen hat! Abgesehen davon: Das Thema ist heute aktueller denn je. Keine PR-Veröffentlichung im Print oder Online kommt dieser Tage ohne ein Erklärstück zum „Newsroom“ aus. Experten beleuchten die Relevanz aus verschiedenen Blickwinkeln, formulieren Ansprüche und Bedingungen, brechen den Stab über die vielen angeblich nur halbherzig umgesetzten Lösungen.
Aber ist das fair? Und vor allem: Ist das zielführend? Klar ist, nicht alle müssen und können in den großen Lösungen denken wie das vielzitierte Beispiel Telekom oder nun seit Kurzem BMW mit einem Editorial Hub. Gleichzeitig wird doch aber von allen Kommunikatoren heute verlangt, nicht erst lange zu konzeptionieren, sondern mit Mut Dinge auch mal auszuprobieren. Und das Newsroom-Konzept ist tatsächlich eines, das jeder Kommunikationsabteilung bei individueller Adaption den notwendigen Schwung in die beschworene digiloge Kommunikation verpassen kann.
Die Grundlagen des Newsrooms, in der Organisation mit Themenscouts zu arbeiten, ganzheitlich Content über alle digitalen und analogen Medien zielgruppenorientiert zu denken, zu planen und zu produzieren sowie über eine zentrale Rolle in die Kanäle passend auszuspielen – das lässt sich durchaus auch in kleineren Teams umsetzen. „Von den Großen lernen“ heißt es doch gern! Newsroom ist nicht nur das Modell, das nur eine Kommunikationsabteilung umsetzen kann, die mindestens 50 Leute hat. „Newsroom“ ist auch kein Trend – tatsächlich ist es eine Betrachtungsweise, wie moderne Unternehmenskommunikationen ihre digiloge Arbeit optimal individuell strukturieren können.